Dienstag, 29. Juni 2010

Wembley 2.0 - Fußball 2.0?

Spätestens das "zweite Wembleytor" vom Sonntag hat sie wieder auf den Tisch gebracht: Das Einbinden der technischen Überwachungsmöglichkeiten in den aktiven Fußballbetrieb. Ein Thema, dass auch einen Tag später noch große Medienpräsenz hatte - im abendlichen Gespräch mit dem ZDF-Experten Oliver Kahn, im persönlichen Interview mit Miroslav Klose, in einer Pressekonferenz mit Sami Khedira und auch abseits der allgemeinen Fußballerschaft war sich die ARD nicht zu fein und strahlte einen Kommentar in den Tagesthemen zu diesem Thema aus. Das soweit von meiner (doch recht eingeschränkten) medialen Wahrnehmung.



Ins Gespräch kommen mehrere Dinge, hauptsächlich der Ballsensor und der Videobeweis. Beides sind sicherlich probate Mittel, um die Frage "Hinter der Linie oder nicht?" im 21. Jahrhundert lösen zu können. Doch im Ernst: wozu?

Denkt man den Gedanken konsequent zuende, stellt man fest, dass diese Art des Problems zu den geringsten Problemen des Fußballs im Allgemeinen und auch der Schiedsrichterentscheidungen im Speziellen gehört. Legt man einmal die Bundesliga zugrunde, kann ich mich spontan an kein solches Problem der letzten Zeit erinnern. Und auch bei dieser WM war es ein (wenn auch historisch irgendwie amüsanter und spielerisch unschöner) Einzelfall.

Bei näherer Betrachtung all der Fehlentscheidungen, auch dieser WM, stellt man fest, dass das Problem viel tiefgreifender ist, als man emotional auf den ersten Blick vermuten würde. Denn: Wann ist ein Tor es wert, nachträglich korrigiert zu werden? Oder: Was macht ein "vor oder hinter der Linie"-Tor "wichtiger" als ein "Abseits oder nicht"-Tor?

Erinnert man sich einmal bewusst an die (quasi systeminhärenten) Fehlentscheidungen der vergangenen Zeiten, stellt man fest: Viel schwerwiegender sind beispielsweise nicht gepfiffene Abseitstore. Auch das hat der Sonntag gezeigt - im anschließenden Argentinienspiel. Nun, sollte so ein Tor ein paar Augenblicke nach dem Torjubel noch aberkannt werden können? Nachdem die Zeitlupen (nicht immer ist es so eindeutig, wie gegen Mexiko) gesichtet und ausgewertet wurden? Warum nicht, mag man denken.

Aber was ist dann beispielsweise mit falsch gepfiffenem Abseits? Während der Torwart vor den Strafraum zum Abstoß läuft, stellt man plötzlich in der Regie fest: "Hey, das war ja doch kein Abseits" ... ja, und dann? Warum sollen Tore nur aberkannt werden? Weshalb ist das Ausmerzen eines "falschen" Tores wichtiger, als das Gewähren eines richtigen?

Aus einer falsch gepfiffenen Abseitsposition und des sich daraus ergebenen 1-gegen-1-Duells können schließlich ebenfalls Tore entstehen. Lässt man den Spieler dann wie beim Penalty-Schießen (Eishockey) alleine gegen den Torwart antreten?

Ein weiterer großer Posten bei Schiedsrichterfehlentscheidungen: nicht gegebene Elfmeter. Die meisten eigentlichen Elfmeter werden, wie man als regelmäßiger Zuschauer weiß, schlichtweg nicht gegeben. Damit hat man sich mittlerweile auch arrangiert. Auch der im offensiven Mittelfeld fehlerhaft als im Abseits stehend wahrgenommene Stürmer erweckt meist keine allzu große Tragik. Beides sind jedoch viel häufigere und gleichzeitig ausrichtsreiche Situationen.

Der Ball geklärt, ein Konter im Aufbau. Dann doch der Pfiff durch den Unparteiischen: "Die Regie sagt, war doch Elfmeter". Wollen wir das wirklich? Sicherlich nicht. Dennoch wäre es die einzige, konsequente Handhabe, wenn man mit den technischen Mitteln arbeiten möchte, die vorhanden sind.

Denn warum sollten Tore von '66 oder auch von 2010 schwerwiegender betrachtet werden, als Abseitsstellungen und Elfmeter? Was macht diese beiden Beispielstore der Engländer gewichter, als das fehlerhaft gepfiffene Abseits gegen Hertha in einem der entscheidenden Abstiegsspiele gegen Dortmund in der vergangenen Saison 2009/2010?

Meines Erachtens gibt es letztlich keinen konsequenten, nicht vollkommen willkürlichen Umgang mit der Thematik, der das Spiel nicht zerstören oder zumindest einiger seiner guten Eigenschaften berauben würde - außer natürlich: Den Status Quo beibehalten.

Die einzigen Situationen, bei denen eine Ausnahme sinnstiftend und spielbereichernd wäre, sind Tätlichkeiten. Diese sollten meines Erachtens aus "dem Off" angezeigt und bestraft werden können. Der Grund ist simpel und eindeutig: Wer einem Gegner hinter den Augen der Referees gewaltsam und unsportlich begegnet, hat auf dem Platz nichts mehr zu suchen. Da wiegen alle Vergehen gleich schwer und stehen über Fehlentscheidungen jeglicher Façon.

Donnerstag, 18. März 2010

Im Zeichen der Drei

Galgenhumor und Rumblödelei sind bei vielen fester - beinahe ritueller - Bestandteil der Pre-Einlassphase einer Klausur. So auch diesmal. Nicht nur, dass von 94 Studenten nur 27 die Klausurzulassung überhaupt erlangten - nein, einer findigen Kommilitonin fiel sofort ein Muster auf:

Wir sind 27 Leute. 27 ist 3^3 - oder anders: 3 mal 3 mal 3. Und wir schreiben in 3 Räumen!

So weit, so zum Schmunzeln - als schlagfertiger Mensch musste ich natürlich gleich nachlegen:

wow, wahrscheinlich ist das der Masterplan! Am Ende fallen wahrscheinlich 3 von uns durch, der Schnitt wird 3,3 und überhaupt ... 333 ist die Hälfte von 666!

Tja, was soll ich sagen? Geschichten, die das Leben schreibt und in jedem Film als unrealistisch abgetan würden. Die Ergebnisse liegen nun vor: 3 Leute haben nicht bestanden, 3 sind gar nicht erst erschienen und der Schnitt liegt bei ... 3,25 ~= 3,3.

Freitag, 23. Oktober 2009

Dosenpfand

Mittwoch Nachtschicht - eigentlich kein Problem, wenn man am nachfolgenden Tag frei hat. Da ich allerdings den gesamten Mittwoch über schon recht müde war, wollte ich für den Notfall gerüstet sein und den nicht mehr vorhandenen Energydrinkvorrat aufstocken. Auf dem Weg zur Arbeit halte ich also bei einer Tankstelle; wie praktisch, denn dort erwartet mich ein "Sonderangebot" für zwei Dosen Red Bull ... was man an einer Tankstelle halt als Sonderangebot bezeichnen kann. Findig, wie ich um diese Uhrzeit bin, präge ich mir also auf dem Weg zur Kasse noch den ausgewiesenen Preis ein - und siehe da, mir sollen tatsächlich 50 Cent zuviel abgeknöpft werden!

Während ich mich also mental für meine vorsorgliche Gedächtnisleitung lobe und dem Verkäufer seinen offensichtlichen Fauxpas offenbare, grinst dieser nur und sagt lässig "jo, da sind jeweils 25 Cent Pfand drauf." Ich bin entsetzt - auf Dosen gibt's also auch schon Pfand?

Auf dem weiteren Arbeitsweg dämmert es mir langsam wieder: Moment, das Einwegpfand war doch damals im Volksmund als "Dosenpfand" bekannt, oder? Tatsächlich ergibt dies auch meine weitere Recherche: Die Suche nach "Dosenpfand" leitet bei Wikipedia direkt zum Eintrag "Einwegpfand" um. Dort erfahre ich auch, dass das Ganze Anfang des Jahres 2003 - also nun bald vor 7 Jahren - eingeführt wurde. Ich überlege weiter - und komme zu dem Schluss, dass ich seit dessen nicht eine Dose gekauft habe. Nun gut; jetzt ist das Wissen vollkommen reaktiviert worden und ich werde nun noch bewusster keine Dosen kaufen, denn die muss man ja auch wieder zurückbringen - und ob der Pfand-Automat bei Lidl die Dinger zurücknimmt, ist fraglich. Naja, letztlich ist es wahrscheinlicher, dass ich auch dieses Wissen wieder vergesse und irgendwann, in vielen Jahren, doch mal unbewusst wieder eine Dose kaufe und schmerzhaft daran erinnert werde, einmal diesen Beitrag verfasst zu haben ;-)

Dienstag, 6. Oktober 2009

Wie die Zeit vergeht

Oftmals höre ich das leise Flüstern eines Gefühls, mal wieder schreiben zu wollen. Doch entweder liegt es am übertönenden Schreien der Faulheit oder dem wirklich vom kognitiven System als akzeptabel eingestuften Vorwand, dass kein Kontext für den ersten Beitrag wirklich interessant genug ist. Tja, dann schreibe ich eben darüber, dass ich nichts schreibe. Quasi ein blogosphärisches Paradoxon, um meine eigene Schreibfaulheit zu überwinden. Mal sehen, ob dies nach über 3 Monaten (hm, irgendwie war es bei der Erstellung des Blogs noch warm!) einen helfenden Auftakt bieten kann.

Montag, 29. Juni 2009

Hello World!

und ab dafür mit dem ersten Testbeitrag!

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